Was das Wunder von Bern mit der ältesten OL-Gruppe der Schweiz verbindet
Nachdem ein paar Jungmänner aus dem Zürcher Oberland bereits einige Jahre zuvor das Orientierungslaufen für sich entdeckt hatten, nahm ihre Trainings- und Laufgemeinschaft allmählich den Charakter eines Dorfvereins an. So gründeten sie im Jahr 1954 unter der Bezeichnung «OL-Gruppe Pfäffikon» die erste OL-Gruppe der Schweiz. Im selben Jahr fand in Bern die Fussballweltmeisterschaft mit dem überraschenden Sieg der deutschen Mannschaft statt, der als «Wunder von Bern» in die Geschichtsbücher einging. In der Gründungszeit zählte die OL-Gruppe maximal 16 Mitglieder. In den Sechzigerjahren schrumpfte der Bestand leider stark – bis auf die drei Unentwegten Walter Frei, Werner Flühmann und Gottfried Büchi, die den Verein wenigstens auf dem Papier am Leben hielten.
Nach vielen Jahren ohne Klubaktivitäten bedurfte es eines zweiten «Berner Wunders», um den Verein aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Ein junger Berner Orientierungsläufer namens Hansjörg Graf zog mit seiner Freundin ins Zürcher Oberland. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass die OLG Pfäffikon reaktiviert wurde. 1975 traf man sich im Schulzimmer von Lehrer Frei und organisierte den Verein neu. Walter Frei übernahm das Amt des Präsidenten, Hansjörg Graf die des technischen Leiters – und im Anschluss wurde sofort zum ersten Lauftraining gestartet. In kurzer Zeit entwickelte sich ein reges Vereinsleben: Lauf- und Kartentrainings wurden durchgeführt, man reiste gemeinsam an Wettkämpfe, Karten wurden aufgenommen, der Pfäffiker OL organisiert …
Einige Präsidierende später ist die OLG Pfäffikon immer noch ein aktiver Verein mit rund 200 Mitgliedern – seit 2024 sogar mit einem Doppel-Weltmeister!
(Text zu 70 Jahre OLG Pfäffikon · Jürg Bosshard)